Zum Konzept des Daquiali

Den Begriff Daquiali habe ich im Januar 1996 erfunden und bezeichnet eine völlig neue Technik, die ich seit Mitte der 80ern entwickelt habe, Farben als Material anzuwenden. Er setzt sich aus den italienischen Worten Da - von, qui - hier, a - nach, li - dort zusammen und beschreibt ein Gemälde (Gemälde deswegen, weil nur Farben und Malgründe im klassischen Sinn und übliche Zusätze, aber keine farbfremden Materialien verwendet werden), das sich während des Vorbeigehens des Betrachters von links nach rechts im Farbeindruck - später auch perspektivischen Eindruck bewusst konzipierter Formen: so wird eine Ellipse zum Kreis oder eine Raute annähernd zum Quadrat - verändert. D.h. die linke Ansicht unterscheidet sich von der Vorderansicht und diese auch von der rechten Ansicht. Jeder Schritt während des Vorbeigehens an der Leinwand verändert die Farbigkeit, so dass ich seit 94, nach ersten Arbeiten in dieser neuen Technik, auch von einer "Malerei im Wechsel der Farben" spreche.

Ein Daquiali entsteht in langwierigem Prozess. Es erschließt sich auf gleicher prozessualer Art dem Betrachter durch Änderung seines Standortes. Dieser Betrachtungsprozess ist verständlicher Weise mittels herkömmlicher Fototechnik nicht reproduzierbar oder zu vermitteln.

Es wurde daher eine interaktive CD-ROM mit drei Ansichten von Arbeiten ab 93, erstellt, die wir Ihnen gerne bei Interesse zuschicken (siehe CD-ROM).